Ein altes DDR-Ferienlager, größtenteils im Originalzustand.
Die Gruppe schläft zusammen in einem Raum, Doppelstockbetten.
Ein Zwei-Stunden-Spaziergang durch den Wald, dann über den alten Truppenübungsplatz, die Hunde viel zu beschäftigt, um sich den Weg zu merken.
Verlassene Schiessstände, kleine Betonbaracken, zugetaggt.
In einem Größeren ein ausgeschlachteter Trabi.
Der Schnee schmilzt, doch noch ist genug von ihm da.
Das Holz, im Wald aus dem Schnee gefischt, gibt doch ein gutes, ein schönes, ein perfektes Lagerfeuer. Stundenlang.
Knisterndes Feuer, verpasste Gelegenheiten. Stundenlang. Dann Nebel.
Die Stadt weit genug weg: kein Lärm, kein Knallen, keine pünktlich terminierte Fröhlichkeit.
Und doch: Irgendwoher taucht die obligatorische Magnumsektflasche auf, die keiner trinken will & die dann doch irgendwann leer ist.
Aufgeweckt von der Sonne, die den Schnee verscheuchte. Auch in diesem Jahr hat jede Medaille also mindestens zwei Seiten und der Hof ist voller Pfützen.
Erste kleine Dramen, erste Beruhigungen.
Zum Bus, schon wieder im Dunkeln, schon wieder Frost. Glatteis statt Schnee auf den Wegen.
An der Haltestelle Knöpfe, die man drücken muss, will man mitgenommen werden. Was trotz unserer inkompetenten Bedienung funktioniert.
Die Stadt empfängt uns in ihren Vororten mit absurd blinkenden Vorgartenschmuck. Lichtvöllerei.
Tagelang noch das Gefühl, nicht angekommen zu sein, weder im Raum, noch in der Zeit.
Es war gut, es war die richtige Entscheidung.
Lichtvöllerei.
Wenn man einmal aus der Stadt draußen war sieht man erst (wieder) wie absurd das Ganze ist.
Schön geschrieben.
Auf ein Neues.