A story we agreed to tell each other over and over till we forget that it’s a lie

[Vor kurzem las ich irgendwo, wie einfach wir es vor einem Jahr doch hatten: Unsere größte Sorge war, wie schlecht die letzte Game of Thrones-Staffel geworden ist. Nun, diese kurze Momentaufnahme von vor drei Jahren erscheint in diesem Licht dann erst recht Äonen her]

07/08/17

Und ich habe mir tatsächlich The Spoils of War am gleichen Tag nocheinmal angeschaut, das erste Mal, dass ich soetwas mache. Aber nur, weil ich zwischendurch Der Fall des Hauses Usher gesehen habe, und gehört. Französischer Stummfilm von 1928, mit Live-Kinoorgelbegleitung im Babylon, wo ich seit dem Baizfilm nicht mehr war.

Wie die Zeit vergangen ist; was seitdem alles passiert ist.

Jetzt also: Erst begeistert von dem nächsten Höhepunkt der derzeit wohl besten Serie; begeistert sowieso, obwohl oft in viele Abgründe geschaut in letzter Zeit, beinahe in die eine oder andere Klamm gestürzt wäre – aber eben auch Gipfel erreichen konnte, oder wenigstens Hochplateaus. (Wie damals den Tafelberg)

Früher – 1928 – aber auch schon: Filmkunst auf höchstem Niveau, so kam es mir jedenfalls vor; Überblendung mit Kerzenlichteffekten, durchaus rasante Dollyfahrten, das Tropfenlassen der Zeit…inmitten dieser riesigen Kulissen.

Darüber hinaus ein Buñuel! – den ich noch nicht kannte, von dem ich nichts wusste bisher, auch wenn er nur am Drehbuch mitgeschrieben hat und ansonsten Regieassistent genannt wird: Was für eine Kombination mit Poe!

Dazu das Geäst, der Nebel samt Luftzug und die Farben; nicht zuletzt die schon erwähnte Musik, das Krächzen, das Schnarren, das Donnern.

Vorher vor der Volksbühne in der Abendsonne einen geraucht, und kurzzeitig eine Vorahnung von der kommenden Überwältigung erfahren: Das Rad ist weg, Luftballonschriftzüge flattern etwas unbeholfen mit einem letzten Gruss an die alte Zeit. Gegenüber die geballte historische Macht des Horst-Wessel/Karl-Liebknecht-Hauses.

Noch viel vorher Wochenenden, die sich lohnten, Wände, die verstanden wurden, immer wieder Sonnenuntergänge, und seit kurzem auch eine Hängematte. Ganz zu schweigen von den anderen Orten mit Hängematten und Liegestühlen für locker vier Personen.

Keine Anhnung, was das alles soll, während uns die Welt da draussen um die Ohren fliegt. Ich geh morgen erst mal Brombeeren pflücken.

I never thought that dragons would exist again; no one did. The people who follow you know that you made something impossible happen. Maybe that helps them believe that you can make other impossible things happen. Build a world that is different from the shit one they’ve always known. But if you use them to melt castles and burn cities you’re not different, you are just more of the same.

Zitat No. 3

Mit diesen Sätzen begrüßte 1914 ein Reiseführer ganz ernstgemeint sein Publikum, man wundert sich:

Berlin, die namenreichste aller Hauptstädte, hat vor allen Großstädten des Kontinents und jenseits der Meere etwas voraus. Die einen nennen es das moderne Babel, die anderen die amerikanischste Stadt des Kontinents, die dritten die fleißigste, alle aber die sauberste Stadt der Städte.

Richters Reiseführer Berlin und Umgebung, Verlag Willy Holz. Berlin 1914, S.1.

Das ist, warum wir keine schönen Dinge haben können

Was diese merkwürdige Zeit so alles hervorbringt, denkt man sich manchmal. Bei mir um die Ecke war es ein Kunstwerk, welches ich so originell fand, dass ich direkt am Tag nach der Entdeckung die Kamera mitnahm.

Da war dann schon die Erklärung abgerissen, die wie im Museum daneben auf einem kleinen Schildchen nachzulesen war.

Was ich mir davon noch merken konnte: Es ging um die 1,5m Abstand und die Distanziertheit generell gerade. Deshalb war der Schriftzug auch aus entsprechend langen Zollstöcken gefertigt. Oder so ähnlich.

Fanden aber wohl nicht alle so originell wie ich.

Verstehe ich nicht, aber ich verstehe vieles nicht, was mir in letzter Zeit so vor die Linse kommt. Merkwürdige Zeiten eben.