(Kategorie Koinzidenz)
Eben höre ich auf DLF:
„Bundespräsident Gauck besucht zur Stunde syrische Flüchtlinge im niedersächsischen Grenzdurchgangslager Friedland. In Gesprächen will er sich über die Lebenssituation der Menschen aus dem Bürgerkriegsland informieren.“
Keine fünf Minuten vorher las ich beim ndr (via che):
„Und auch der deutsche Geheimdienst hat hier ein Büro. Genauer, die „Hauptstelle für Befragungswesen“ (HBW), eine Einrichtung, die eng mit dem Bundesnachrichtendienst zusammenarbeitet und direkt dem Kanzleramt unterstellt ist. In Keller von Haus 16 befragt die HBW Flüchtlinge und Asylbewerber aus Afghanistan, Syrien oder Somalia – und teilt die Informationen dann mit den Geheimdiensten der USA und Großbritanniens. Die lassen die Informationen in die Planungen militärischer Operationen einfließen.“
Nun, Gauck wird seine Gespräche wahrscheinlich nicht im Keller von Haus 16 führen, zu schlechtes Licht für die Kameras. Und über die Gespräche der anderen dort wird unser Bundespräsident wohl kein Wort verlieren.
Nur soviel zum Tod von Hildebrandt: Die eine Nachricht wird Stunde für Stunde im Staatsrundfunk gesendet, die andere auf einem Regionalsender um kurz vor elf versendet. Menschen werden durch die Städte, Dörfer und Medien gejagt, weil sie nicht „hier her passen“. Ich fürchte, es bräuchte dutzende Hildebrandts, die allesamt noch dutzende Jahren lebten und schafften, um die Dummheit und Ignoranz hierzulande auf ein erträgliches Maß zu senken. Stattdessen wird bei der Tagesschau-Meldung oder folgenden Spezial-Sendungen zu seinem Ableben kurz geseufzt – „wieder einer von den guten, so schade“ – und weiter gemacht.