Grundsätzlichkeiten & Blogrollupdate

(via nerddrugs)

Nach etwas über einem Jahr und etwas über hundert Beiträgen ist es an der Zeit für ein paar Grundsätzlichkeiten, die über das About hinaus gehen, und die auch in die Leiste da oben wandern werden:

Das hier ist ein Geschenk

Ich schreibe, weil ich will. Was ich will. Es kam auch schon vor, dass ich für Geld geschrieben habe, aber das ist eine ganze Weile her & hat hier nichts zu suchen. Ich kann Geld nämlich eigentlich gar nicht leiden, ausser, um Bücher zu kaufen. Wir meiden uns, wo es nur geht. Was ich noch weniger leiden kann, sind Leute, die mit anderer Menschen Arbeit ihr Geld verdienen.

Sollte ich mir also Gedanken über eine Lizenz machen, obwohl ich allein die Idee an sich schon absurd finde? Mich wieder unwillig durch die etlichen Creative-Commons-Möglichkeiten klicken? Wieso nicht gleich eine WTFPL? Eben weil es Leute gibt, die sich nicht schämen, mit anderer Leute Arbeit ihr Geld zu verdienen. Deswegen ergänze ich die WTF-Lizenz: Rebloggt von mir aus, aber wer sich hier bedient, um damit Kohle zu machen, dem sollen die Haare büschelweise aus Nase und Ohren wachsen und in dessen Träumen soll fortan jede Nacht mit penetranter Stimme der aktuelle heftig&co-clickbait-Schund vorgelesen werden. Und nix anderes mehr, ein Leben lang. (Das ist als Vertragsgrundlage zu verstehen und zu erfüllen.)

Was soll das denn überhaupt sein?

Keine Ahnung, ehrlich, immer noch nicht. Ich schreibe hier ins Internet, nennt es, wie ihr wollt. Blog, Literatur, Tagebuch – da ist auch einiger Müll dabei, ganz sicher. Man lernt ja jeden Tag dazu.

Das mache ich einfach schon, so lange ich denken kann, das mit dem Schreiben. Als es dann irgendwann das Internet gab, eben auch da: Erst auf einer selbstgebastelten fortunecity-Seite, im letzten Jahrtausend noch, dann auf einem ganz passablen Literaturportal und einem nicht ganz so passablen Onlinemagazin, die es beide nicht mehr gibt, später irgendwann mit Erst- und Zweitblog und jetzt an dieser Stelle. Das Internet bietet großartige Möglichkeiten für Schreiber (Musiker, Zeichner, Filmer…), aber es ist nichts als ein Werkzeug: So wie die Druckerpresse und die Übertragung von Radiowellen (Nicht: Wie Verlage oder Rundfunksender).

Im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, dass hier gehäuft fiktive, halbwahre und halbgare Texte erscheinen; manche länger, manche kürzer,  manche jünger, manche älter. Ganz selten reimen sie sich, dafür gibt es aber öfter mal Bilder. Eine Archivseite existiert noch nicht: Der Hobbykeller, die Werkstatt, ist traditionell unaufgeräumt. Wer aber unbedingt möchte, kann am Anfang anfangen – doch lasst, die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren!

Pseudonym, Anonym,Egalonym

Namen sind Schall & Rauch, und überhaupt: Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk & irgendwas mit Ponyhof.

Wer ich bin, erfährt man ohnehin wahrscheinlich viel zu gut aus meinen Texten, ausserdem ist das jeden Moment ein anderer (wie der Fluss, in den man nicht zweimal steigen kann, jedenfalls nicht in denselben) – und im Zweifel kenne ich den gar nicht. Anders gesagt: Alles ist zusammengesetzt aus Fragmenten, auf die niemand den ganzen Blick haben kann, weil jeder Teil davon ist: Real life is fake life is real life. Es gab mal einen Namen für mein Alter Ego, den verkürzte ich dann, und jetzt isser gerade ganz weg. Vielleicht kommt er ja mal wieder, wer weiss das schon! Das hat nichts damit zu tun, dass ich mich irgendwie hinter der Anonymität verstecken wollen würde, ich nehme mich einfach nur nicht ernst genug. Ansonsten:

Wir können gerne darüber reden, aber:

Wer Troll ist, entscheide ich. Wie alles andere hier auch. Ein gepflegter und vor allem dem jeweiligen Thema angemessener Umgangston kann jedoch nicht schaden. Ich bin persönlich sowieso eher der höfliche (um nicht zu sagen: viel zu nette) Typ. Meistens.

Derzeit schalte ich Kommentare – wenn ich denn mag – samt und sonders per Hand frei, das kann also schon mal dauern. Genau wie eine Antwort von mir: Manchmal kann ich nicht antworten, manchmal will ich nicht, manchmal fällt mir einfach nur nichts Gescheites ein. Manchmal fällt mir allerdings leider auch was ganz und gar Ungescheites ein.

In jedem Netzwerk sitzt mindestens eine Spinne und wartet auf Beute

Mein Blog gibt es weder auf facebook, google+, twitter, ello oder wo auch immer – sondern nur hier. Das mag  total kontraproduktiv erscheinen, aber mit der Produktivität habe ich es eh nicht so. Dafür habe ich eine gesunde, ausgeprägte Abscheu vor Werbung. Ich kann Marktschreier nicht leiden, wieso sollte ich also einer in eigener Sache werden?

So spiele ich lieber Würfel mit der Göttin des Zufalls und schaue erstaunt dabei zu, wie die Wellen des Netzes immer wieder ein paar Schiffbrüchige an meine Blog-Gestade  spülen. Was nicht bedeutet, dass es mich nicht freut, wenn andere freundlich auf mich hinweisen, im Gegenteil. Auch ich bin oft so begeistert von fremden Texten, Bildern, Filmen, dass ich es gar nicht abwarten kann, sie zu verlinken.

to be continued…und immer noch gilt: Bei Fragen fragen!

Neues von der Blogroll

Zuerst wird eine neue Kategorie eingeführt: Der Ruhestand, in dem die nicht mehr aktiven oder existenten Blogs aus der Rolle landen – den Anfang macht Die Schrottpresse von pantoufle. Schon allein, um zu sehen, welche Abteilung über die Jahre mehr wächst.

Als nächstes zwei Neuzugänge, die ich so interessant finde, dass ich dort bei gesponserten Posts und manch anderem Werbemüll schon mal das eine oder andere Auge zudrücke (gerade in der Blogroll kann ein bisschen bunte Abwechslung nicht schaden, und ich kacke ja auch niemandem vor die Tür^^) : Die Blogrebellen und Sebastian Hartmanns StreetArtMag. Zur Kompensation für das immer noch vorhandene, machmal leicht nervende linke Gewissen kommt dafür das Lower Class Magazine in die Blogroll. Auch oft politisch, dabei erstaunlich vielfältig und längst überfällig  ist Tante Jays Grabbelkiste.

Für Berliner (natürlich wieder deutlich in der Überzahl) bzw. Hamburger und weltenbummlerisches Lokalkolorit sorgen ab jetzt Nante Berlin, Wirre Welt Berlin, ThorgeFaehrlich und der reisende Reporter Andreas Moser. Zu guter Letzt noch ein wenig ganz viel Indieliteratur und Pagophilas unbeschreiblich wunderbare Cool Pains, ein krönender Abschluss…

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